Dies ist Teil 7 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
PC-Optimierung: Energieoptionen und Co
Sind die Audio-Software sowie der Treiber des Audio-Interface installiert und eingerichtet, kann es prinzipiell an erste Testaufnahmen gehen. Dennoch lohnt es sich, zuvor noch einen Blick auf die Einstellungen des Computers zu werfen, damit alles möglichst rund und ohne unangenehme Überraschungen läuft. Den ersten Blick sollte man auf die Energie-Optionen des PCs richten. Bei den „Energiesparplänen“ sollte die Option „Höchstleistung“ gewählt werden. Dies verhindert, dass sich bei einer längeren Aufnahmesession plötzlich Bildschirm, Festplatten oder USB-Geräte abschalten. Bei der Verwendung von USB-Audio-Interfaces und besonders USB-Mikrofonen ist es zudem ratsam, alle unnötigen USB-Geräte vom Computer abzustecken, um Gerätekonflikte und Störgeräusche zu vermeiden. Beenden Sie bei Audio-Aufnahmen am besten auch alle anderen gerade nicht benötigten Programme und Hintergrund-Dienste wie etwa Cloud-Synchronisation oder Zubehör-Apps.
Außerdem empfiehlt es sich, den verfügbaren Festplattenplatz zu prüfen – nicht, dass mitten in der Aufnahme der Speicher knapp wird. Ideal ist eine eigene Festplatte für die Audio-Daten zu verwenden (es kann auch eine externe Platte sein). Zusätzlich sollte man regelmäßige Backups einrichten, denn nichts ist frustrierender als mehrere Tage Arbeit wegen eines Festplattencrashs oder eines Blitzeinschlags zu verlieren.
Aufstellung des Computers im Raum
Ein letzter Hinweis noch in Sachen Computer, genauer zur Aufstellung des PCs: Dieser Punkt leitet prinzipiell zum nächsten großen Abschnitt über, der Akustik des Aufnahmeraums, da es aber unmittelbar zum Computer gehört, sei er hier noch ergänzt. Für Audio-Aufnahmen ist es nämlich sinnig, auf die Position des Computers in Relation zum Mikrofon zu achten. Das Geräusch eines PC-Lüfters kann auf einer Sprachaufnahme sehr störend wirken. Daher empfiehlt es sich, einen sehr leisen Laptop für die Aufnahme zu verwenden und ihn möglichst hinter dem Mikro zu positionieren, wo dieses am wenigsten empfindlich ist. Wenn man einen Desktop-PC verwendet (wofür es aus Gründen der Performance gute Gründe gibt), kann es sein, dass dessen Lüfter recht deutlich zu hören ist. Hier gilt es, am besten Abstand schaffen und den PC so weit weg vom Mikrofon wie möglich aufstellen. Notfalls kann man hier mit einer Monitorkabelverlängerung und/oder Funkmaus und -tastatur arbeiten. Den Rechner in einen Schrank oder Ähnliches zu stellen, sollte man vermeiden, denn darin kann sich die Hitze stauen und das Gerät beschädigen.
Das Buch zur Artikelserie
In diesem Buch, das als Taschenbuch, Ringbindung und E-Book erhältlich ist, habe ich alle relevanten Inhalte zur Hörbuchproduktion in Eigenregie zusammengefasst und mit Bildern illustriert.
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird. Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen. Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.
A breath-taking arctic adventure with a new twist on Norse mythology!
In the Arctic archipelago of Svalbard miners make an unexpected discovery: a cave with ancient petroglyphs and a giant ship that has a dangerous secret. When one of the men touches it, he goes berserk and kills several workers.
Archaeologist Anika Wahlgren is called out to Svalbard to investigate the ancient ship. Yet she has no idea what she’s about to uncover: NAGLFAR! The ship from Norse mythology that heralds the end of the world.
With a team of international researchers she’s determined to get to the bottom of the mystery before even more lives are lost. But there is no end to the tragic incidents. It becomes clear that there is far more to the ship than meets the eye. And its inexplicable powers arouse desires. The researchers are no longer the only ones who want to take advantage of this secret.
With a blizzard coming in from the north the team is running out of time…
Dies ist Teil 6 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
Audio-Software für die Hörbuchproduktion
Um ein Hörbuch flüssig und auf hohem Niveau bearbeiten zu können, benötigt man neben der bereits beschriebenen Hardware auch eine passende Software. Diese sollte möglichst unkompliziert und intuitiv zu bedienen sein, zuverlässig laufen und genügend Werkzeuge für den Tonschnitt und die Klangbearbeitung mitbringen. Letzteres wird häufig auch durch „Plugins“ realisiert, das sind kleine Hilfsprogramme, die man zusätzlich in seine Audio-Software (DAW, Digital Audio Workstation) lädt. Sie übernehmen in der Regel spezielle Aufgaben, wie etwa Rauschentfernung, Tonkorrekturen, Kompression und vieles mehr (Ausführliches dazu später unter den Punkten Bearbeitung und Mastering).
Die gute Nachricht ist, dass alle gängigen DAWs von Haus aus eine Fülle von Werkzeugen und Plugins mitbringen, die für die grundlegende Bearbeitung ausreichend sind. Abraten möchte ich von reinen Schnittprogrammen, wie beispielsweise das Open-Source-Programm Audacity. Theoretisch ist es zwar möglich, damit ein Hörbuch aufzunehmen und zu schneiden. Das Programm lässt allerdings in Sachen Bedienung sehr zu wünschen übrig und ist vom Funktionsumfang her deutlich eingeschränkt. Daher empfehle ich folgende Programme:
Von Studio One ist auch eine kostenlose Version (Prime) erhältlich, die für die Aufzeichnung und den Tonschnitt ausreicht, jedoch bei der Nachbearbeitung an ihre Grenzen stößt. Dennoch kann ich sie zum Ausprobieren und erste Aufnahmen durchaus empfehlen. Sie lässt sich zudem jederzeit upgraden. Auch von Avid ProTools gibt es eine Gratis-Version (ProTools First). Diese ist jedoch ziemlich limitiert im Umfang und die Bedienung ist weniger intuitiv als bei den anderen Programmen. Eine weitere brauchbare Alternative, die im Weiteren jedoch nicht explizit besprochen wird, ist Magix Samplitude Music Studio, das für etwa 65 Euro zu haben ist. Das Programm bietet alle wesentlichen Funktionen, die man für Aufnahme und Bearbeitung benötigt. Mac-Nutzer können auch die DAW Logic Pro verwenden, jedoch ist die Lizenz mit 229 Euro etwas teurer als andere Programme. Das auf Apple-Computern verfügbare „Garage Band“ ist als Audio-Software nur eingeschränkt zu gebrauchen, weshalb vom Einsatz abzuraten ist. Alle Programme lassen sich für einen gewissen Zeitraum kostenfrei testen, so dass man letztlich jenes auswählen kann, mit dem man am besten zurechtkommt. Auch ein Blick ins Handbuch der Software ist für den Einsteiger immer ein guter erster Schritt.
Plugins für die Bearbeitung von Tonaufnahmen
Es finden sich im Netz einige kostenfreie Plugins, die für Sprachaufnahmen sinnvoll sein können, so etwa TBPro Audio dpMeter5 (Pegelmessung) oder die TOKYO DAWN LABS Free Plugins (Nova EQ, Kompressoren etc.). Melda Productions, Bluecat und Voxengo stellen ebenfalls einige kostenfreie Plugins zur Verfügung. Für den Anfang sollten aber wie gesagt die mitgelieferten Effekte und Tools völlig ausreichend sein.
Speziell für die Nachbearbeitung von Sprach- und Filmtonaufnahmen hat die Firma Izotope seine Plugin-Suite RX programmiert. Damit lassen sich Störgeräusche, Rauschen und andere unangenehme Störungen in den Aufnahmen mit nahezu chirurgischer Präzision entfernen. Von RX ist eine Einsteiger-Version (Elements) für gut 100 Euro zu haben (manchmal zu vergünstigten Konditionen ab 29 Euro). Die Standard-Version schlägt mit 300 Euro zu Buche und ist kaum etwas für Einsteiger. Dem Profi hingegen gibt sie Werkzeuge an die Hand, die so manche als unbrauchbar eingestufte Aufnahme doch noch zu retten vermag.
Lösung in Sachen Audio-Treiber
Ein kleiner Tipp noch für den Fall, dass das eigene Audio-Interface keinen ASIO-Treiber besitzt: PC-Anwender können sich mit der kostenlosen Software ASIO4ALL behelfen, die ersatzweise als ASIO-Treiber fungiert und beliebige Audio-Interfaces einbinden kann. Dies funktioniert je nach Gerät mal besser, mal schlechter. Es kann bei der Verwendung zu Aussetzern oder Verzögerungen des Audio-Signals kommen, deshalb sollte es nur die Notlösung sein. Unter www.asio4all.org kann das Programm samt Dokumentation heruntergeladen werden. Beim Mac-Computer werden Core-Audio-Treiber verwendet. Eine Alternative zu ASIO4ALL gibt es hier nicht, dafür sind hier die meisten Audio-Interfaces problemlos nutzbar. Im Zweifel sollte man beim Kauf des Interface auf die Auszeichnung „Mac/Apple-kompatibel“ achten.
Das Buch zur Artikelserie
In diesem Buch, das als Taschenbuch, Ringbindung und E-Book erhältlich ist, habe ich alle relevanten Inhalte zur Hörbuchproduktion in Eigenregie zusammengefasst und mit Bildern illustriert.
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird. Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen. Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.
Neulich wurde ich gefragt, ob NAGLFAR ein „Corona-Buch“ sei. Ich muss wohl ziemlich irritiert ausgesehen haben, denn mein Gegenüber meinte prompt, das sei ja auch nicht so wichtig und ging dazu über, das Buch zu loben. Es sei auf jeden Fall ganz toll geschrieben. Ich hatte noch auf dem Nachhauseweg keine wirkliche Antwort auf die Frage. Und mal ehrlich: Was zum Geier ist ein Corona-Buch?
Geldmacherei oder Zeitvertreib?
Ist ein Corona-Buch eines, mit dem man während einer Pandemie besonders viel Geld machen kann, weil man den Leuten endlich mal „die reine Wahrheit“ über das Virus erklärt? Oder ist es ein Thriller über eine Verschwörung in einem Virenlabor? In beiden Fällen wäre NAGLFAR definitiv kein Corona-Buch.
Ist das vielleicht ein Buch, das man schreibt, weil einem im Lockdown schrecklich langweilig ist und man sowieso nirgends hin gehen kann? So etwas soll es ja geben. Aber vermutlich nur von Autoren, die keine Kinder haben, die sie permanent davon abhalten müssen, das Haus anzuzünden. Oder denen sie neben dem Job noch per Home-Schooling den Lernplan drauf schaffen müssen. Ich verrate wohl kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich zur anderen Kategorie gehöre. Die Pandemie hat mir nicht nur meine Zeit und Nerven gestohlen, sondern lange auch meine Kreativität. Kann ich also sagen: NAGLFAR ist kein Coronabuch?
Trotzreaktion und Motivationsschub
Vielleicht doch: Ich habe NAGLFAR der Pandemie zum Trotz geschrieben. Weil ich die Nase voll hatte. Während des zweiten Lockdowns, als Anfang 2021 immer noch nicht abzusehen war, wie lange das alles noch dauern würde, habe ich beschlossen, dass es jetzt reicht. Ich musste wieder anfangen zu schreiben, irgendwie, irgendwann zwischendurch. Und sobald ich erst einmal erkannt hatte, dass es sinnlos ist, sich runterziehen und in seiner Kreativität bremsen zu lassen, ging es plötzlich. Das neue Buchbaby wuchs und gedieh. Und NAGLFAR ist letztlich besser und erfolgreicher geworden als ich es erwartet hatte.
Worauf will ich hinaus? Im Schreiben kommt es auf die Motivation und das Ziel vor Augen an. Das kann vieles sein: persönliche Verwirklichung, Verarbeitung von Erlebtem, Millionenverträge (ähm, ja) oder eben auch Wut im Bauch über eine Pandemie. Was immer es ist, man sollte es nutzen und sich nicht durch externe Umstände von dem abhalten lassen, was man liebt. Und wer gerne strickt und häkelt, auf geht‘s: Zeigt es diesem Virus!
Bleibt gesund und munter!
P.S.: Wer NAGLFAR noch nicht kennt, kann es überall im Buchandel und online bestellen sowie natürlich auf allen gängigen Plattformen reinlesen, z.B. hier.
Dies ist Teil 5 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
Kopfhörer und Kopfhörerverstärker für Sprecher
Ein weiteres wichtiges Werkzeug beim Einsprechen eines Hörbuchs ist der Kopfhörer. Man sollte einen Bügelkopfhörer in geschlossener Bauweise verwenden. Geschlossen bedeutet, dass die Hörer nach außen hin abgeschlossen sind und Schall nur nach innen abgestrahlt wird. Das ist wichtig, damit die Stimme nicht wieder aus dem Kopfhörer ins Mikrofon zurückstrahlt und so eine Art Echo verursacht. Halboffene und offene Modelle strahlen auch nach außen ab und sind für Sprachaufnahmen oft ungeeignet. Von In-Ear-Modellen oder Knopfhörern, die ins Ohr gesteckt werden, kann nur abgeraten werden.
Tragekomfort und Klangqualität der Kopfhörer
Für unsere Anwendung sollte es ein gut klingender und vor allem auch bequem sitzender Bügelkopfhörer sein, der ausreichend groß ist und gut anliegt. Man muss bedenken, dass man den Kopfhörer beim Einsprechen des Hörbuchs oft über Stunden trägt und es sehr schnell unangenehm werden kann, wenn etwas drückt oder der Hörer ständig rutscht. Hier lohnt es sich ebenfalls, die Bewertungen anderer Nutzer genau lesen. Weiter unten habe ich einige gute Modelle aufgelistet. Es reicht für den Zweck der reinen Aufnahme in der Regel, ungefähr 50 Euro auszugeben.
Will man allerdings das Hörbuch nachher auch auf den Kopfhörern bearbeiten und Feinabstimmungen am Klang vornehmen, kann es ratsam sein, etwas mehr auszugeben, da die höherpreisigen Modelle in aller Regel eine bessere „Auflösung“ der Tonsignale und einen ausgewogeneren Frequenzgang besitzen. An dieser Stelle sei noch auf eine Software-Lösung hingewiesen, sie den Klang von Kopfhörern entscheidend verbessern kann, indem sie den Frequenzgang für das jeweilige Modell präzise angleicht und so ein lineares Klangbild schafft. Die Rede ist von Sonarworks Reference, welches es in einer „Headphone Edition“ sowie in einer „Studio Edition“ gibt. Letztere erlaubt auch das Kalibrieren von Lautsprechern.
Einige Modelle um 100 Euro:
Sony MDR-7506, Shure SRH840, Beyerdynamic DT-770 Pro.
Separate Kopfhörerverstärker
Stellt das eigene Interface kein Direct-Monitoring im Gerät zur Verfügung – und das per Software erzeugte „Vorhören“ weist eine zu große (störende) Verzögerung auf –, kann man einen speziellen Kopfhörerverstärker zwischen Mikrofon und Interface schalten. Dieser zweigt das eingehende Mikrofonsignale verzögerungsfrei ab und gibt es auf die Kopfhörer. Das aufgenommene Signal aus dem Computer lässt sich stufenlos dazumischen. Die günstigste (aber in der Praxis absolut taugliche) Variante ist der Behringer MA400 für rund 20 Euro.
Zubehör und Hilfsmittel für die Hörbuchaufnahme
Um das Aufnahme-Setup zu komplettieren, braucht es nun noch einige Zubehörteile, die sich bei der Aufnahme als ausgesprochen nützlich erweisen. Zuallererst benötigt man natürlich ein Stativ für das Mikrofon. Manche USB-Modelle haben einen eingebauten Standfuß, mit dem man es direkt auf den Schreibtisch stellen kann, was allerdings nicht zu empfehlen ist, da sich dann etwaige Rumpelgeräusche vom Tisch auf das Mikro übertragen können. Besser ist in jedem Fall ein separates Galgen-Stativ, das sich flexibel genau dort positionieren lässt, wo es gebraucht wird. Hier sollte man nicht das absolut günstigste wählen, wenn man nicht möchte, dass sich das Stativ ständig von selbst verstellt. Modelle von K&M etwa sind generell eine gute Wahl. Es sind aus dem Bereich Podcasting auch spezielle Stative mit Gelenkarm verfügbar, die sich an einem Schreibtisch montieren lassen und sehr flexibel einstellbar sind. Die wirklich guten Vertreter dieser Bauart schlagen allerdings mit fast 100 Euro zu Buche.
Unabdingbar: „Pop-Killer“ oder Ploppschutz
Das zweite unbedingt empfehlenswerte Zubehörteil ist ein „Pop-Killer“ oder auch Ploppschutz. Dieser wird zwischen Mikrofon und Sprecher positioniert und sorgt dafür, dass sie Plosivlaute (vor allem bei P und B) nicht das Mikrofon übersteuern und unnatürlich laut aufgenommen werden. Es gibt Modelle mit zwei dünnen, halbtransparenten Stofflagen, die auf einen runden Rahmen gespannt, werden oder aber speziell geformte Metallsiebe, die den Luftstrom abschwächen und ablenken. Beide funktionieren gleichermaßen gut und beinträchtigen den Klang nicht. Einige Modelle kommen ab Werk mit einem Pop-Killer (etwa das Lewitt 440 Pure im Bild) oder sind in einem Set zusammen mit dem Zubehör zu haben. Man kann sich alternativ einen provisorischen Pop-Schutz aus einem Kleiderbügel und einer darüber gespannten Strumpfhose bauen, was in der Praxis gut funktioniert, aber wenig flexibel in der Handhabung ist. Bei den relativ günstigen Preisen fertig konfektionierter Produkte lohnt sich der Aufwand eigentlich nicht.
Vorverstärker oder Mikrofon-Preamps
Ein weiteres Zubehörteil sind Vorverstärker oder Mikrofon-Preamps, die zwischen Mikrofon und Interface geschaltet werden. Es ist sehr leicht möglich, hier große Summen Geld auszugeben, ohne dass es die Klangqualität extrem beeinflusst. Ein guter Preamp ist in aller Regel sein Geld wert, jedoch ist er für die Hörbuch-Eigenproduktion nicht notwendig. Die einzige Ausnahme bildet die Anwendung mit einem niedrig-empfindlichen dynamischen Mikro (in Kombination mit einem leisen Sprecher oder schwachem Interface). Genau für diesen Fall wurden sehr kompakte Preamps entwickelt, die man einfach in den Kabelweg einsteckt und die über die 48 Volt Phantomspeisung mit dem nötigen Strom versorgt werden. Sie heben den Pegel des Mikros an, ohne das Rauschen übermäßig zu verstärken. Einige der Modelle sind schon ab 25 Euro zu haben und heißen etwa: Klark Teknik Mic Booster CT1, Thomann FetAmp, TritonAudio FetHead oder SE Electronics DM1.
Bei Mikrofonkabeln auf Qualität achten
Das letzte kleine Puzzleteil im Setup ist das Mikrofonkabel: Benötigt wird ein XLR-Kabel (dreipolig). Hierzu gibt es lediglich noch den Hinweis, nicht das allergünstigste Noname-Fabrikat zu kaufen, denn diese Kabel verschleißen schnell und bekommen Kabelbrüche, was sich dann in Knacksern und Signalausfällen äußert. Stattdessen ist es ratsam, auf das Kabelsortiment eines Markenherstellers, wie etwa Cordial oder Sommer Cable, zurückzugreifen. Generell gilt: je kürzer das Kabel, desto besser. Drei Meter müssten im Normalfall reichen, länger sollte es nur sein, wenn es die räumliche Situation erfordert.
Das Buch zur Artikelserie
In diesem Buch, das als Taschenbuch, Ringbindung und E-Book erhältlich ist, habe ich alle relevanten Inhalte zur Hörbuchproduktion in Eigenregie zusammengefasst und mit Bildern illustriert.
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird. Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen. Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.
Dies ist Teil 4 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
Das passende Audio-Interface auswählen
Sofern man sich nicht für ein USB-Mikrofon entscheidet (siehe Teil 3 der Serie), das ein Audio-Interface bereits integriert hat, muss man sich ein solches separat anschaffen. Welches Modell man hier wählt, bedingt sich einerseits durch das Mikrofon, andererseits durch den Computer, an dem es betrieben werden soll. Auf was kommt es also an? Zunächst einmal die gute Nachricht: Auch in Sachen Interface ist es nicht nötig, Unsummen auszugeben. Ein solides Gerät ist für etwa 100 Euro zu haben. Auch der Blick auf den recht umfangreichen Gebrauchtmarkt lohnt sich hier. Was auf jeden Fall nicht reicht, sind integrierte Soundkarten von PCs und Laptops. Deren Anschlüsse und Soundqualität werden professionellen Ansprüchen nicht gerecht.
Welche Anschlüsse können/sollten Interfaces haben?
Der am weitesten verbreitete Interface-Typ sind USB-Modelle. Sie lassen sich an so gut wie jedem Rechner betreiben und sind in der Einsteiger- bis Mittelklasse sehr beliebt. Mittlerweile ein Auslaufmodell, früher wegen der hohen Zuverlässigkeit aber sehr beliebt, sind Firewire-Interfaces. Wenn der eigene Computer über einen solchen Anschluss verfügt, lassen sich hier recht günstig hochwertige Gebrauchtgeräte finden.
Relativ neu und eher in der oberen Preisklasse angesiedelt sind Interfaces mit Thunderbolt-Schnittstelle (ab etwa 500 Euro). Hier ist darauf zu achten, ob der eigene PC über einen solchen Anschluss verfügt. Tückisch ist, dass er wie ein USB-C-Anschluss aussieht, aber technologisch nicht kompatibel ist. Ein genauer Blick in die technischen Details von PC und Interface ist sehr ratsam. Für den Einsteiger, der ein Neugerät kaufen möchte, sind daher USB-Modelle die günstigere und einfachere Variante.
Stromzufuhr für Mikrofone: 48 Volt Phantomspeisung
Wenn man sich für ein Kondensator-Mikrofon entschieden hat, muss man ein Interface wählen, das 48 Volt Phantomspeisung (Phantom-Power/+48V) zur Verfügung stellen kann. Abgesehen von den günstigsten Modellen, die auch aus anderen Gründen ausscheiden sollten, ist das bei eigentlich allen aktuell angebotenen Interfaces der Fall. Was die Kanalanzahl angeht, so reicht im Prinzip ein Gerät mit einem Eingangskanal und einen Stereo-Ausgang. In aller Regel haben Interfaces aber mindestens zwei Eingänge, die sich für Mikrofone, Line-Signale oder Instrumente verwenden lassen.
Gut ist es, wenn es das Interface ermöglicht, das Mikrofonsignal direkt ohne Verzögerung auf dem Kopfhörer abzuhören, während man einspricht. Diese Funktion wird oft als „Direct-Monitoring“ bezeichnet und ist mit einem eigenen Drehregler am Gerät steuerbar. Sollte das Wunschgerät das nicht zulassen, kann auch per Software Abhilfe geschaffen werden. Eine weitere Alternative dazu habe ich unter dem Punkt „Kopfhörer und Kopfhörerverstärker“ beschrieben.
Intergrierter Pre-Amp im Interface
Zu guter Letzt kommt es auch noch auf die inneren Werte an. Das Audio-Interface übernimmt nämlich zwei Funktionen. Erstens fungiert es als Vorverstärker, der den relativ niedrigen Pegel des Mikrofons auf ein verwertbares Niveau anhebt. Dies sollte es nach Möglichkeit ohne allzu viel Rauschen oder Verzerrungen tun.
Sollten Sie ein dynamisches Mikrofon verwenden, das von Haus aus einen niedrigen Pegel ausgibt, kann es hier kritisch werden, da ein zu „schwacher“ Vorverstärker im Interface ab einem gewissen Punkt, das Rauschen unangenehm stark anhebt. Kommt noch ein Sprecher hinzu, der von Haus aus eher leise spricht, kann es schnell passieren, dass eine Aufnahme unbrauchbar wird. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf in den Bewertungen der Produkte gezielt nach dem Rauschverhalten Ausschau zu halten. Mit einem Kondensator-Mikro sollte man dagegen auf der sicheren Seite sein.
Faktor in der Digitalisierungsqualität: der A/D-Wandler
Die zweite wesentliche Funktion des Interfaces ist es, das analoge Signal in ein digitales zu verwandeln. Das kann mit unterschiedlich hoher Präzision geschehen. Die Kenngrößen lauten hier Abtastrate (oder Sample Rate) und Auflösung (Bit Depth). Erstere ist für unsere Anwendung eigentlich unerheblich, da alle Modelle mindestens 44,1 kHz Abtastrate liefern, was bereits CD-Qualität entspricht. Bei der Bit-Auflösung sollte man darauf achten, ein Interface zu wählen, das mindestens 24 Bit liefert, damit später genug Spielraum für die Bearbeitung vorhanden ist. Geräte, die nur 16 Bit erzeugen, sollten vermieden werden. Steht nur ein solches zur Verfügung, muss man umso genauer darauf achten, die Aufnahmen richtig auszusteuern und vor allem nicht wesentlich zu leise aufzuzeichnen.
Software-Ebene nicht vergessen: Treiber im ASIO-Format
Als letzter wichtiger Punkt seien noch die Treiber genannt. Auch wenn so gut wie alle Interfaces heute von den Betriebssystemen automatisch erkannt werden und für die Wiedergabe meist problemlos verwendet werden können, so kann es bei der Aufnahme ganz anders aussehen. Am besten ist es, wenn der Hersteller einen eigenen Treiber mitliefert. Für den Einsatz mit professioneller Audio-Software hat sich das Format ASIO etabliert. Steht ein solcher eigener ASIO-Treiber des Herstellers nicht zur Verfügung, muss man sich anderweitig Abhilfe schaffen, was unter Umständen weniger stabil läuft. Dazu aber mehr unter dem Punkt Software und PC-Optimierung.
Einige empfehlenswerte Interface-Modelle
Hier noch ein paar Empfehlungen für USB-Interfaces aus der günstigen und mittleren Preisklasse, die sich für die Produktion eignen.
Interfaces bis 100 Euro:
Behringer U-Phoria UMC202HD
Presonus AudioBox iOne
AudioBox USB 96
Tascam US-1×2
Focusrite Scarlett Solo 3rd Gen
Steinberg UR12
M-Audio AIR 192|4
Interfaces bis 200 Euro
Presonus Studio 24c
Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen
Steinberg UR22C
Mackie Big Knob Studio
SSL 2
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Ich wurde mit meinem Buch NAGLFAR von BOD als einer von nur drei Autoren für eine exklusive Lesung anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2021 ausgewählt. Die Sprecherin Margit Sander liest aus den drei recht unterschiedlichen Werken – am Buchmesse-Samstag (23.10.) wurde dies im Stream auf dem Youtube-Kanal von Books on Demand übertragen. Das Video ist weiter unten eingebettet.
Ich freue mich riesig über die Möglichkeit, das Buch einer größeren Leserschaft vorzustellen und bin sehr angetan, wie mein Thriller „klingt“, wenn er von einem Profi gelesen wird.
Das erste Buch FRESSFEIND aus meiner Reihe „Hausmanns krude Fälle“ gibt es für kurze Zeit zum Schnappatmungspreis. Hier als Kindle E-Book für 0,99 Euro herunterladen: https://www.amazon.de/gp/product/B07PNHNWRP/
Dies ist Teil 3 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
Qualität nicht schon am Anfang verschenken
Entscheidend für die Tonqualität ist an vorderster Front das Mikrofon. Was hier an Qualität verschenkt wird, lässt sich nachher in aller Regel nicht mehr zurückgewinnen. Es können später zwar gewisse Unzulänglichkeiten gemildert und Schwächen ausgebügelt werden, aber das sollte immer die Notlösung sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass man mehrere tausend Euro in ein High-End-Modell investieren muss. Im Gegenteil: Heute sind für um die 200 Euro mehr als brauchbare Mikrofone erhältlich, bei denen man in Sachen Qualität keine allzu großen Abstriche machen muss. Es finden sich sogar noch günstigere Modelle, die bei richtiger Handhabung sehr gute Ergebnisse liefern.
Der Preis ist nicht alles bei Mikrofonen
Der Preis ist also kein wirklich aussagekräftiges Kriterium, zumindest wenn man sich klar macht, dass ein batteriebetriebenes Plastik-Mikro für 20 Euro oder ein Handy-Headset nicht unbedingt eine gute Wahl wären. Auch sollten Studiomikrofone mit dreipoligem XLR-Anschluss eingesetzt werden und keine Modelle mit Klinkenanschluss. Dies begründet sich in der sogenannten „symmetrischen Leitungsführung“ bei diesen Kabeln. Sie ermöglicht es, dass Störgeräusche, die auf dem Kabelweg zwischen Mikro und Interface entstehen, automatisch ausgefiltert werden. Bei unsymmetrischen Kabeln kann es schnell zu Brummen oder anderen unangenehmen Störungen kommen.
Die gängigen Mikrofontypen
Für Sprach- und Gesangsaufnahmen werden in der Regel zwei Arten von Mikrofonen eingesetzt: Großmembran-Kondensator-Modelle oder dynamische Tauchspulen-Mikrofone. Dynamische Bändchen-Mikrofone sind aufgrund ihrer Charakteristik (Acht) eher ungeeignet und auch Kleinmembran-Kondensator-Modelle werden im Studio für Sprache kaum verwendet. Die für Video-Anwendungen beliebten Ansteckmikros (Lavaliermikrofone) sind für die Hörbuchaufnahme ebenfalls nicht gut geeignet. Erstens, weil sie eine Kugelcharakteristik besitzen und relativ viel Umgebungston aufnehmen können, und zweitens, weil sie bei Körperbewegungen Rascheln und andere Störgeräusche recht laut aufnehmen.
Der Einfachheit halber sprechen wird deshalb im Folgenden von Kondensatormikros und dynamischen Mikros. Beide haben Vor- und Nachteile, die man bei der Sprachaufnahme gezielt nutzen kann. Wir wollen nicht ins Detail gehen, warum welches Mikrofon gewisse Eigenschaften besitzt und ein anderes nicht, wesentlich ist, zu wissen, dass Kondensator-Mikros in der Regel mehr Brillanz besitzen, heller und artikulierter klingen. Sie nehmen im Gegenzug aber auch mehr Umgebungsgeräusche auf, sind anfälliger für Atemgeräusche und sind empfindlicher gegen Plosive (Pop-Laut beim P und B).
Dynamische Mikros sind robust und störunanfällig
Dynamische Mikrofone sind robuster und weniger empfindlich gegen Störgeräusche und eignen sich vor allem dann, wenn man in akustisch nicht idealen Räumen aufnimmt. Im Podcasting sind dynamische Mikros, die für Sprachanwendungen optimiert wurden, durchaus beliebt. Sie eignen sich ebenfalls sehr gut für die Hörbuchaufnahme. Da diese Modelle – anders als Kondensatormikros – oft einen eher geringen Audio-Pegel ausgeben, muss das Signal entsprechend verstärkt werden. Dabei gilt es, nicht das Grundrauschen zu weit zu erhöhen, da dies sonst die Aufnahmequalität negativ beeinflussen kann. Weitere Hinweise dazu im Abschnitt Audio-Interface.
Sonderfall: USB-Mikrofone
USB-Modelle: Einen Sonderfall stellen sogenannte USB-Mikrofone dar. Sie sind eine Kombination aus Mikrofon, Vorverstärker und Audio-Interface in einem kompakten Gerät. Das hat Vorteile, aber auch entscheidende Nachteile. Sollte man es in Erwägung ziehen, ein solches Modell zu verwenden, muss man sich im Vorfeld genau informieren, welche Funktionen unterstützt werden. So sollte man dringend ein Modell wählen, dass einen Kopfhöreranschluss besitzt, damit das Live-Signal des Mikrofons sowie die aufgenommenen Spuren problemlos abgehört werden können. Günstige USB-Mikrofone verfügen nicht über einen solchen Anschluss und sind in Sachen Audio quasi „Einbahnstraßen“. Das erschwert die Arbeit und kann zu einem unzuverlässigen Betrieb in der Praxis führen, da für die Ausgabe des Tons eine zweite Soundkarte oder Interface nötig. Nicht selten führt das zu Problemen mit Software und Treibern. Deshalb kann von diesen Modellen nur abgeraten werden. Zudem kommt es bei USB-Mikrofonen häufiger vor, dass Störgeräusche mit aufgenommen werden, seien es Einstreuung von Handy oder Schnurlostelefon oder auch PC-Störungen über den USB-Anschluss. Diese gilt es unbedingt schon bei der Aufnahme zu vermeiden, da sie sonst einen sehr hohen Arbeitsaufwand in der Nachbearbeitung verursachen oder Aufnahmen gar völlig unbrauchbar machen können.
Kriterien und Ausstattungsmerkmale von Mikrofonen
Bei der Wahl des passenden Mikrofons trifft man auch auf Kriterien und Ausstattungsmerkmale wie Richtcharakteristik, Hochpassfilter, PAD und Ähnliches. Diese sind für die Anwendung Sprachaufnahme kaum relevant beziehungsweise kann deren Wirkung auf anderem Wege kompensiert werden. Die allermeisten Mikrofone besitzen eine sogenannte „Nieren-Charakteristik“, die dafür sorgt, dass es von vorne sehr empfindlich ist, von den Seiten weniger und von hinten fast gar nicht. Auch die Charakteristik Super- oder Hyperniere ist für unseren Einsatz denkbar. Eher schlecht geeignet sind Kugel- und Achter-Charakteristik.
Ein Hochpassfilter am Mikrofon sorgt dafür, dass tieffrequente Rumpel- und Trittschallgeräusche ausgefiltert werden. Jedoch erübrigt sich der Filter am Mikrofon meist, da das Audio-Interface häufig eine solche Funktion zur Verfügung stellt. Oder aber man filtert später in der Software die tieffrequenten Anteile aus. PAD beziehungsweise Pegelabsenkung (meist 10 dB oder 20 dB) ist nur für sehr laute Schallquellen nötig, wie etwa eine Trommel oder Gitarrenverstärker. Für Sprache ist diese Funktion nicht nötig und sollte, falls vorhanden, unbedingt abgeschaltet werden.
Einige empfehlenswerte Mikrofone
Die nachfolgende Liste an Mikrofonen ist nicht als vollständig anzusehen, es gibt durchaus sehr viele brauchbare Modelle. Ich habe für jede Preisklasse einige Empfehlungen aufgenommen, die als Anhaltspunkte für die individuelle Auswahl dienen können.
Kondensator-Modelle bis 100 Euro:
AKG P120, Audio-Technica AT2020, SE Electronics X1A, Recording Tools MC-700.
Kondensator-Modelle bis 250 Euro:
Studio Projects B1 oder B3, AKG C3000, Audio-Technica AT 2035, Lewitt LCT 240 PRO, Røde NT1-A, SE Electronics SE 2200, Aston Microphones Origin, Lewitt LCT 440 PURE.
Hochwertige Modelle im Segment 500 bis 1.000 Euro: AKG C414, Neumann TLM 102 oder TLM 103, Slate Digital ML-1, Røde NTK.
USB-Mikrofone:
TIE Studio USB Desktop Condenser Mic (ca. 85 Euro), M-Audio Uber Mic (ca. 100 Euro), Audio-Technica AT2020 USB+ (ca. 140 Euro), IK Multimedia iRig Mic Studio (ca. 150 Euro), Blue Yeti Studio Blackout (ca. 170 Euro), Røde Podcaster (ca. 200 Euro), Apogee MiC Plus (ca. 215 Euro).
Das Buch zur Artikelserie
In diesem Buch, das als Taschenbuch, Ringbindung und E-Book erhältlich ist, habe ich alle relevanten Inhalte zur Hörbuchproduktion in Eigenregie zusammengefasst und mit Bildern illustriert.
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird. Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen. Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.
Dies ist Teil 2 meiner neuen mehrteiligen Serie zur professionellen Hörbuchproduktion in Eigenregie. Ab sofort folgen wöchentlich alle weiteren Artikel, die von A bis Z erklären, wie man von der Idee zum fertigen Hörbuch in den Shops kommt. Alle Inhalte sind auch gesammelt als Buch und E-Book erhältlich. Sämtliche Links dazu finden sich auch noch einmal am Ende des Textes.
Hörbuch selbst einsprechen oder nicht?
Eine der ersten grundsätzlichen Überlegungen, die man anstellen sollte, ist: Was spricht dafür oder dagegen, das Hörbuch selbst einzusprechen? Es läuft letztlich auf die Frage hinaus: Bin ich als Sprecher geeignet? Diese harte Entscheidung muss man treffen, und dies möglichst objektiv. Denn bei allem Charme des Selbermachens muss das Ergebnis den Erwartungen der Hörer entsprechen. Niemand möchte über viele Stunden ein Hörbuch anhören, bei dem der Sprecher schlecht zu verstehen ist, nuschelt oder monoton vor sich hin erzählt und so jede Dramatik im Keim erstickt. Wenn man sich unsicher ist, sollte man einen kleinen Ausschnitt aufzeichnen und anschließend mit Hörproben von veröffentlichten Hörbüchern auf den einschlägigen Plattformen vergleichen. Diese erste Test-Aufnahme kann auch mit einem Handy oder einem digitalen Diktiergerät gemacht werden. Es geht hier in erster Linie darum, auf Aussprache, Betonungen und gegebenenfalls Dialektfärbung zu achten. Keine Sorge, wenn es nicht perfekt ist, das muss es (noch) nicht sein. In späteren Kapiteln werden wir auch auf genau diese Punkte eingeben und gezielt daran arbeiten.
Sprechen ist eine Kunst und nur durch Übung zu meistern. Wenn man weiß, wie (und genügend Zeit investiert) lässt sich recht effektiv an der eigenen Stimme arbeiten. Dennoch sollte man sich bewusst machen, wo man aktuell steht und wie groß der Unterschied zu Profi-Sprechern ist.
Hörbuch doch lieber vom Profi sprechen lassen?
Es kann natürlich sein, dass man zu dem Schluss kommt, dass es dem Hörbuch besser zu Gesicht (oder Gehör) stünde, wenn es von einem Profisprecher, eingesprochen wird. Das ist weder ungewöhnlich, noch in irgendeiner Weise tragisch. Auch hier gibt es erschwingliche Optionen, beispielsweise in Form von Schauspielern am örtlichen Theater, Radio-Moderatoren oder befreundeten Autoren, die sehr viel Lesungserfahrung haben. Manchmal sind sie bereit, ein Hörbuch für ein moderates Honorar einzusprechen. Man selbst kann dann den Prozess der Aufnahme und Bearbeitung übernehmen und auf diese Weise mit geringem finanziellen Aufwand zu einem professionellen Ergebnis kommen.
Der Vorteil von Schauspielern, Profisprechern und anderen im Mikrofonsprechen geübten Personen ist eindeutig der Faktor Zeit. Denn sie arbeiten schnell, treffen die richtige Tonlage zielsicher, versprechen sich selten und brauchen daher weniger Anläufe, um auch schwierige Passagen „in den Kasten zu kriegen“.
Die Konkurrenz im Blick haben
Noch ein Punkt spricht dafür, nicht an der Qualität des Sprechers zu sparen: der zuvor schon erwähnte Vergleich mit den Hörbüchern auf Audible und Co. Wenn man sein Hörbuch über diese Plattformen vertreiben will, steht es Seite an Seite mit Produktionen, die von einigen der besten Sprecher der Deutschlands vertont wurden. Wenn ein potenzieller Hörer durch die Hörproben klickt und ein Werk deutlich abfällt, wird er dieses wahrscheinlich nicht kaufen, auch wenn ihn das Thema oder die Geschichte eigentlich reizen. Man muss also stets daran denken: Was erwartet der Hörer? Und wie hoch ist die Qualitätsmesslatte? Das kann man nur wie folgt beantworten: Die Erwartung an die Qualität ist mindestens so hoch wie die Konkurrenz, der Sie mit Ihrem Buch ausgesetzt sind. Man kann nicht erwarten, eine verrauschte Aufnahme mit lauten Atem- und Schmatzgeräuschen zwischen unverständlichem Genuschel hochzuladen und damit die Hörbuchcharts zu erobern. Nun gut, das war ein extremes Beispiel, aber es soll dafür sensibilisieren, wie wichtig es ist, auf jedes Detail zu achten.
Hörbuch-Produktion ist wie ein Puzzle
Eine gelungene Hörbuchproduktion ist wie ein Puzzle mit nicht gerade wenigen Teilen. Ich hatte es schon eingangs erwähnt: Viele Autoren und Selfpublisher, die sich mit dem Gedanken tragen ein Hörbuch zu produzieren, stehen zunächst etwas verloren da. Sie wissen nicht, wo sie anfangen sollen, was sie alles brauchen. Auf die wichtigsten wollen wir nun in einer kleinen Übersicht eingehen, bevor wir sie dann alle Schritt für Schritt unter die Lupe nehmen. Was brauche ich also alles, um selbst ein Hörbuch zu produzieren?
Die Technik, die nötig ist, stellt sich relativ überschaubar heraus, wichtig sind eher die Qualität und die Zuverlässigkeit der Geräte. Man benötigt ein Mikrofon, ein Audio-Interface, einen guten Kopfhörer, eine passende Software und einen Computer, auf dem diese läuft. Dazu einen Raum, der akustisch geeignet ist. So einfach kann es sein – beziehungsweise auch nicht, denn die Tücken lauern hier im Detail. Deshalb steht der Aspekt Technik nun auch ganz vorne, damit hier von vornherein die richtige Auswahl getroffen wird. Das vermeidet Frust und Fehler. Ein Hörbuch ist viel Arbeit, deshalb sollte die Technik so reibungslos wie möglich funktionieren und die Software komfortabel und intuitiv gestaltet sein.
Das Buch zur Artikelserie
In diesem Buch, das als Taschenbuch, Ringbindung und E-Book erhältlich ist, habe ich alle relevanten Inhalte zur Hörbuchproduktion in Eigenregie zusammengefasst und mit Bildern illustriert.
Einem gut produzierten Hörbuch hört man nicht an, wie komplex der Produktionsprozess dahinter ist. Es soll auf mitreißende Art eine Geschichte erzählen, während die Technik ausgeblendet wird. Die vielen Schritte, die bei seiner Entstehung nötig sind, sollen im Hintergrund bleiben. Damit eine Produktion gelingen kann, müssen viele Faktoren zusammenkommen: passende Technik, eine gute Akustik, eine optimale Vorbereitung des Manuskripts, eine klare Aussprache und Betonung des Sprechers, eine präzise Nachbearbeitung und ein Mastering, das den Anforderungen der gängigen Shops und Portale entspricht. Will man dies als Autor selbst und ohne externe Dienstleister meistern, gilt es schon vor Beginn des Aufnahmen einige essenzielle Fragen zu klären und sich mit den Tücken der Audio-Produktion vertraut zu machen. Dieses Buch soll genau hierbei Hilfe leisten und als Leitfaden alle Grundlagen und Schritte von A bis Z auf verständliche Weise erklären und anhand von Beispielen verdeutlichen. Nach der Lektüre werden Sie fit sein, ins Abenteuer Hörbuchproduktion zu starten.
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