Effizienter schreiben mit Künstlicher Intelligenz

Willkommen zu meinem Autoren-Hack Nummer 1 – Heute zum Thema „Wie man mit künstlicher Intelligenz schneller und flexibler schreiben kann“.

Viele Autorenkollegen werden das vielleicht kennen: Die Ideen schwirren immerzu durch den Kopf. Ich kenne das zumindest von mir ziemlich gut – vor allem, wenn ich gerade an einem neuen Manuskript arbeite und regelmäßig daran schreibe. Dann läuft die Geschichte mehr oder weniger immer im Kopf weiter, egal was man gerade macht, man grübelt über Ideen, über Szenen, über Handlungsstränge und so weiter. Dialogfetzen tauchen plötzlich auf und lassen einen nicht wieder los. Mir kommen bei allen möglichen Gelegenheiten Ideen, beim Putzen, beim Staubsaugen, auf dem Klo, beim Bus oder Zug fahren. Egal, wo es auch sein mag, ich möchte diese Ideen dann gerne sofort niederschreiben und die frische Inspiration festhalten.

Notizbuch ist old-school

Früher hatte ich dafür – wie vermutlich viele andere auch – immer ein kleines Notizbuch dabei. Wenn eine Idee kam, bin ich dann rechts ran gefahren oder habe mich in eine ruhige Ecke verzogen und dann schnell die Szene oder die Dialoge festgehalten, um sie später am Computer abzutippen und ins Manuskript einzufügen. Das ist auch völlig legitim und es funktioniert, aber es ist eben etwas altmodisch und nicht sonderlich praktisch. Außerdem weiß ich aus Erfahrung, dass man doch nicht immer sein Notizbuch dabei hat, um etwas aufzuschreiben.
Aber sein Handy hat man heute so gut wie immer dabei. Deswegen bin ich dazu übergegangen, mir selbst E-Mails mit den Ideen zu schreiben oder Textdokumente zu versenden, die ich dann am PC weiter bearbeiten konnte. Aber auf der Handy-Tastatur längere Passagen einzutippen, ist natürlich nicht die tollste Sache der Welt.

Es lebe das Diktiergerät

Früher war noch eine andere Möglichkeit, Ideen schnell festzuhalten, sehr beliebt. Viele Kollegen hatten dazu ein kleines Diktiergerät in der Tasche, sei es schon digital oder noch ganz old-school mit Mini-Kassetten, wie man sie auch aus alten Anrufbeantwortern kennt. Damit haben sie dann die Einfälle aufgezeichnet und sie später mit Kopfhörern abgetippt oder – wenn sie sich es leisten konnten – die Aufnahmen abtippen lassen.
Und das führt mich genau zum heutigen Thema, nämlich zu einer Wiederbelebung dieser alten Idee, sozusagen als Diktiergerät 4.0. Denn wir haben unserer Diktiergerät so gut wie immer in der Tasche. Die Rede ist natürlich vom Smartphone. Jedes Smartphone hat meist schon von Haus aus eine Recorder-App, mit der man sehr gut die eigene Sprache aufnehmen kann. Sollte keine installiert sein, lassen sich kostenfrei dutzende potenzielle Apps herunterladen.
Das ist der erste Baustein meines aktuellen Systems für spontane Ideen. Der zweite sind Online-Transkriptionsdienste auf Basis von künstlicher Intelligenz. Vor einiger Zeit habe ich diese Services für mich entdeckt und war erstaunt, wie gut sie dank der Weiterentwicklung in der Technologie mittlerweile funktionieren. Es gibt hier einige sehr gute Anbieter, die auch Spracherkennung für die deutsche Sprache anbieten. Seitdem ich weiß, dass sich nicht – wie früher bei der Diktiersoftware am PC – stundenlang nacharbeiten muss, nutze ich das sehr gerne und regelmäßig.

Zuverlässig, effizient und immer verfügbar

Also was mache ich genau? Ich nehme einfach die Szene, die Dialogfetzen oder allgemeine Ideen, die mir unterwegs kommen, auf dem Handy auf, speichere die Aufnahme als MP3 oder in einem anderen Audioformat und lade die Daten direkt über das Smartphone auf die Transkriptionsseite hoch. Dort wähle ich die Sprache und drücke auf Transkribieren. Damit hat sich das für mich erst einmal erledigt und ich kann an der anderen Tätigkeit nachgehen, die ich gerade unterbrochen hatte. Kloputzen beispielsweise … Juhu!

In diesm Bild seht ihr, wie das fertige Transkript später am Rechner aussieht.
Bei Sonix kann man das Transkript online bearbeiten und den Text im Format seiner Wahl herunterladen.

Ich werde anschließend per Mail benachrichtigt, wenn das Transkript fertig ist. Später kann ich mich dann auf den Computer einloggen, das Transkript verbessern, wenn ich möchte, oder es direkt als Text- oder Word-Dokument herunterladen und in mein Manuskript einfügen. Das funktioniert sehr schnell und effizient und spart mir (für eine ziemlich kleine Gebühr) einiges an Zeit und Arbeit.

Das gute an der Transkription mit Künstlicher Intelligenz ist, dass sie sich ständig weiterentwickelt und verbessert. Die Online-Dienste dazu sind relativ günstig und alle bieten die Möglichkeit an, den Service kostenfrei zu testen. Wenn einen das Ergebnis überzeugt, kann man entweder stundenweise Zeit buchen oder ein monatliches Abo mit Inklusiv-Minuten abschließen.
Vielleicht ist das ja auch für den einen oder anderen Kollegen eine interessante Idee. Ich habe unten einige Anbieter verlinkt.

Einige Anbieter von KI-basierter Transkription:

www.sonix.ai

www.trint.com

www.speechtext.ai

www.happyscribe.com

Mein Blog-Artikel zur Manuskript-Analyse mit Künstlicher Intelligenz findet sich hier: https://mikael-lundt.de/absurd-witzige-bestseller-dank-kuenstlicher-intelligenz/

Der Videobeitrag zum Thema:

Virtueller Kaffee: Treibstoff für Autoren

Support your locals writer … buy him/her a coffee!

2020 war für viele Kreative ein schwieriges Jahr, auch für Autoren lösten sich viele Termine und Möglichkeiten in Luft auf. Messen wurden gestrichen, Lesungen abgesagt oder gar nicht erst ermöglicht, Meet-and-greets waren nur unter erschwerten Bedingungen möglich und zu guter Letzt sorgten bei vielen Kollegen die Schul- und Kitaschließungen dafür, dass die Zeit zum Schreiben noch knapper wurde. Die Pandemie schlug sich nicht nur in der Kreativität, sondern bei vielen auch knallhart finanziell nieder. Alternative Möglichkeiten mussten her, um das kreative Dasein als Autor mit zu finanzieren, wenn man es nicht ganz aufgeben wollte.

Für mich ließ 2020 keine Teilnahme an der Leipziger Autorenrunde zu und natürlich auch keinen Besuch der Leipziger Buchmesse, beides fiel der Pandemie zum Opfer. Auch die Frankfurter Buchmesse war für mich so nicht sinnig. Ich konnte nur eine einzige Lesung durchführen in der kurzen Phase im Spätsommer, als Veranstaltungen mit eines überschaubaren Zuhörerschaft erlaubt waren. Und auch mit dem Schreiben hakte es, denn die allgemeine Stimmung und der zusätzliche Pandemiestress schlugen auf die Stimmung. Doch ich habe mich letztlich im Sommer durchgerungen, einen neuen Roman zu beginnen und bin nun schon bei etwa 60 Prozent der geplanten Länge. Die Chancen stehen also gut, dass er noch in der ersten Jahreshälfte 2021 erscheinen wird. Zuvor wird das aber noch einige Investitionen erfordern, da ich dieses Mal plane, ein externes Lektorat und einen Cover-Designer zu beauftragen.

Wenn ihr mich unterstützen möchtet, indem ihr mir einen virtuellen Kaffee spendiert oder per Patreon/Paypal spendet, habe ich euch dazu meine entsprechenden Seiten und Profile verlinkt.

Auf einen Kaffee bei Ko-Fi: https://ko-fi.com/lundt

Noch mehr Kaffee bei Buymeacoffee: https://www.buymeacoffee.com/lundt

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Direkt per Paypal spenden: https://paypal.me/mikaellundt

Schon einmal herzlichen Dank im Voraus und bleibt mir gewogen,
Mikael

Bescherung 2020: E-Books und Hörbuch gratis downloaden

[edit] Die Aktion ist beendet. Wer ein kostenloses Rezensionsexemplar möchte, schreibe mir eine Mail an: mikael@mikael-lundt.de [/edit]

Gratis, umme, lau… Ihr wisst Bescheid? Bis zum Ende der Weihnachtsferien gibt es alle meine E-Books und das Hörbuch gratis. Das wird dem einen oder anderen vielleicht den Lockdown etwas weniger öde machen. Hoffe ich zumindest.

Schreibt mir doch bitte eine FB/Instagram-Message oder eine E-Mail an mikael@mikael-lundt.de und lasst mich wissen, wie euch die Bücher gefallen. Feedback ist immer gerne gesehen. Wenn ihr mögt, hinterlasst auch gern eine Rezension auf den bekannten Portalen. Das hilft mir, meine Bücher bekannter zu machen und neue Leser zu erreichen.

Ich wünsche allen eine schöne Zeit und einen guten Start ins neue Jahr,
Mikael

P.S.: Natürlich gerne teilen und liken!

 

Absurd-witzige Bestseller dank Künstlicher Intelligenz?

Viele Menschen haben ein ausgeprägtes Faible für Zahlen und Daten, manche wollen am liebsten alles messbar machen und mit Kenngrößen bewerten. Wir sehen das täglich in unzähligen Bereichen, von den Schulnoten bis hin zu den Scores der Kreditwürdigkeit. Der Trend macht auch vor der Literatur nicht halt. Damit ist in Zeiten der Digitalisierung aber nicht die Bestimmung der Seitenanzahl eines Buches oder die Umschlaggröße gemeint (obwohl so mancher die Werke auch nach Dicke und Gewicht beurteilt). Viel spannender ist aktuell der Versuch, Bücher inhaltlich mit Künstlicher Intelligenz zu analysieren, um sie nach möglichst objektiven Kriterien zu bewerten und zu klassifizieren. Und mir scheint das eine durchaus reizvolle Idee, solange man es nicht als alleinigen Maßstab nimmt.

Verlockende Schaumgummimaus

Doch wie komme ich darauf? Auf der Leipziger Buchmesse habe ich am Stand von Qualifiction einen Flyer (samt Schaumgummi-Maus) mitgenommen, mit dem man sich für einen Beta-Test der KI-gestützten „Lisa-Analyse“ des Unternehmens anmelden konnte. Ich als technikbegeisterter Schreiberling konnte selbstredend nicht widerstehen und habe den Service, der bisher eher für Verlage gedacht war und momentan 49 Euro kostet, umgehend ausprobiert.

Die Analyse geht nach dem Upload seines Manuskripts (txt, epub, docx oder odt) sehr schnell. Binnen weniger Minuten hat die Künstliche Intelligenz das Buch ausgewertet und mit mehreren tausend erfolgre

icher Verlagsveröffentlichungen verglichen. Neben inhaltlichen und stilistischen Kriterien gibt einem die Software am Ende auch einen Bestseller-Score aus, der angeben soll, wie es um den potenziellen wirtschaftlichen Erfolg bestellt wäre. Ich war neugierig, wie ein eher spezielles Buch von mir abschneiden würde: „Die Weltengang-Maschine“. Hierbei handelt es sich um einen abgedrehten Fantasy-Sci-Fi-Roadtrip mit skurrilem Humor, weswegen ich sehr neugierig war, wie es wohl bewertet werden würde. Und ich bin teilweise etwas überrascht.

98 Prozent Fantasy – 0 Prozent Science-Fiction

Zunächst einmal zu Genre und Thema: Ich dachte, ich hätte einigermaßen viele Science-Fiction-Elemente im Buch, doch Lisa ist anderer Meinung. 0 Prozent Science-Fiction. Bäm! Ich schreibe 98-prozentige Fantasy. Zu 2 Prozent passe ich ins Genre Liebesroman und zu 1 Prozent in Thriller. Okay, damit kann ich leben. Hauptsache, die Liebe nimmt nicht Überhand.

Ebenfalls interessant ist die thematische Analyse. Darin gliedert die Software auf, welche Themen mit welcher Häufigkeit vorkommen. Lisa erklärt dazu, dass sie „10 Themenfelder identifiziert, die in diesem Werk am stärksten besetzt sind. Darunter sind sowohl primäre, konkrete Themen, welche die Handlung des Werks genau charakterisieren als auch solche Motive, die auf einer höheren Ebene Beziehungen, Haltungen, Kommunikationsweisen etc. beschreiben.“

Für mich heißt das, ich schreibe viel über „körperliche Nähe und Berührung“ sowie „Technik“ und „intime Kommunikation“. Darüber musste ich eine Weile nachdenken, weil sich mir manche der Begriffe hier nicht sofort erschlossen. Man muss das wohl etwas abstrakter sehen. Meine generelle thematische Exklusivität im Genre Fantasy wird mit 63 Prozent als hoch eingestuft.

Spannungsbogen und Grundstimmung

Im wahrsten Sinne des Wortes spannend ist die Sentimentanalyse. Dazu die Erläuterung von Qualifiction: „Das ‚Sentiment‘ ist ein Wert auf einer Skala von -1.0 bis +1.0. Positive Sätze wie ‚Die Sonne schien und ich war vergnügt‘ besitzen ein positives Sentiment, während Ausdrücke wie ‚Der Mörder schlug brutal zu‘ einen negativen Sentimentwert aufweisen. Aufgezeigt wird die Entwicklung des Sentiments entlang der Romanhandlung. Für gewöhnlich liegt die Kurve dabei vorwiegend im leicht negativen Bereich. Dies ist auf einen literarischen Grundkonflikt zurückzuführen, der die Aufgabe hat, die Handlung voranzutreiben.“

Mehr oder weniger frei übersetzt geht es um Spannungsverlauf, Dramatik und Grundstimmung des Buches – letztere wird im sogenannten „Mittleren Sentiment“ ermittelt. Für „Die Weltengang-Maschine“ heißt das, es geht über weite Teile recht spannungsgeladen zu, das Buch trifft verblüffenderweise letztlich genau den Genre-Mittelwert von -0,28.

Wortstatistiken und Durchschnittswerte

Unter dem Punkt Stil und Statistik wird das Buch hinsichtlich Wortanzahl, -häufigkeit und -exklusivität analysiert. Auch die Satzlängen und der generelle Umfang des Wortschatzes werden bewertet. Ich wusste vorher bereits, dass mein Roadtrip wesentlich kürzer ist als das durchschnittliche Fantasy-Epos, von daher ist das Ergebnis der Längenanalyse nicht verwunderlich. Dennoch ist der statistische Vergleich nützlich.

Bei der Satzlänge treffe ich mit 10 Wörtern pro Satz den Durchschnittswert von 9,9 beinahe auf den Punkt. Was die Vokabular-Exklusivität angeht, liege ich dagegen meilenweit von Durchschnitt entfernt. Auch das ist wenig verwunderlich, denn verglichen mit der klassischen Fantasy, in der es viel um Fabelwesen, Zwerge, Elben und Magier geht, tummeln sich bei mir Säufer, Satanisten, Rentner und völlig Irre. Noch dazu spielt in meinem Buch die Technik eine große Rolle, was bei Fantasy normalerweise nicht der Fall ist.

Lisa zeigt einem auch auf, wie hoch der Anteil der wörtlichen Rede ist, welche Erzählperspektive herrscht und wie die Beziehung der Charaktere untereinander ausfällt. Bei der wörtlichen Rede liegt mein Buch im Mittelfeld, knapp unterhalb des Genre-Durchschnitts. Die Erzählperspektive wird korrekt ermittelt und die Charakter-Beziehungen sind grafisch dargestellt ebenfalls interessant.

Wie viel Bestseller ist drin in der Maschine?

Kommen wir zur alles entscheidenden Frage: Taugt dieses verrückte kleine Buch zum Bestseller? Die Antwort lautet: naja. Ich habe 47 Prozent erreicht. Was heißt das nun? Das Lisa-Handbuch erläutert:

„Der Wert bestimmt nicht, ob ein Buch gut oder schlecht ist. Lisa ermittelt stattdessen, ob der Text eher mehr oder eher weniger Elemente besitzt, um zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu werden. Hält sich Ihre Zielgruppe zum Beispiel in einem Nischensegment auf, so wird Ihr Wert vergleichsweise niedrig ausfallen, auch, wenn Ihr Buch für diese Nische genau richtig geschrieben ist. Natürlich spielen auch weitere Faktoren wie Design, Autoren-Biografie und Marketing eine wichtige Rolle, an der die Autor/innen für ihren Erfolg schrauben können.

Ich kann sagen, dass ich mit meinen Werken eher die Nische als den Mainstream bediene. Von daher sind die 47 Prozent tendenziell als ein ganz guter Wert zu sehen. Dennoch: Ein Score wie dieser verleitet – und sei es nur unbewusst – ein bisschen dazu, sich zu überlegen, wie man ihn möglicherweise nach oben treiben könnte, oder was man nun an seinem Stil optimieren soll. Dessen ist man sich auch bei Qualifiction bewusst. Im Handbuch heißt es: „Sie sollen mit dieser Software weder angehalten werden, etwas an Ihrem Text zu verändern, noch nach einem bestimmten Schema zu schreiben. Die Analyseergebnisse können Ihnen aber dabei helfen, Ihr Werk besser einzuschätzen und Ihren ganz persönlichen Zielen dabei näher zu kommen.“

Das ist ein sehr schönes Fazit und eine Perspektive, die ich gerne teile. Software-Tools sind nützlich, aber sie sollten nicht die eigene Kreativität einengen, um damit nur irgendwelchen Zahlen und Kenngrößen zu genügen. Denn Literatur ist meiner Meinung nach trotz allem mehr als Algorithmen erfassen können.

Weiterführende Infos direkt beim Anbieter

Zum Abschluss der Hinweis: Ich habe hier nicht alle Kriterien und Ergebnisse erwähnt, die verfügbar sind, weil das den Rahmen sprengen würde. Weitere Infos gibt es aber auf: Qualifiction.de

Los, Hasso! Fass die Zielgruppe!

Oder: Wie man sein Buch auf Umwegen an den Leser bringt

Als Autor hört man immer wieder den gut gemeinten (und wohl auch tatsächlich guten) Rat, sich mit seiner Zielgruppe zu befassen und sein Schaffen dahingehend zu optimieren. Das ist ein Gedanke, der mir widerstrebt, was den Inhalt angeht, da ich dann zu allererst denke, ich müsse mich beim Schreiben irgendwie verbiegen. Aber genau das möchte man eigentlich nicht. Ich zumindest will schreiben, was ich selbst gut finde und das so, wie ich es gut finde. Mein Qualitätsmaßstab bin ich.
Aber je länger man darüber nachdenkt, desto sinniger scheint es, dass man sich von der Vorstellung löst, man müsse nach einem ominösen Massengeschmack schreiben. So weit muss es nicht gehen. Es ist sicher nicht schädlich, gewisse Genre-Konventionen zu kennen – um diese dann entweder zu befolgen oder bewusst zu ignorieren. Man sollte eben wissen, was man tut.

Verfluchtes Marketing!

Die Auseinandersetzung mit der Zielgruppe beschränkt sich aber nicht nur auf das Schreiben, sondern wird vor allem in der PR und im Marketing interessant (wieder so ein ekelhaftes Wort, Marketing, aber leider nötig). Man kann nämlich – dort, wo es thematisch passt – interessante zielgruppengerechte Buch-Aktionen machen.
Ich skizziere es mal an einem Beispiel. Für meinen skurrilen Science-Fiction-Roman „Die Weltengang-Maschine“ läuft gerade eine Verschenk-Aktion auf der Metal-Website www.metaller.de. Dazu gehört auch ein großer Artikel über mich und meine bisherigen Werke. Im ersten Moment denkt man: Hä? Buchvorstellung auf einer Seite, die sich hauptsächlich mit Heavy Metal befasst? Ja! Das ergibt deshalb Sinn, weil in meinem Buch eine Black-Metal-Band eine große Rolle spielt und auch die Musik darin oft zur Sprache kommt. Es wimmelt quasi vor Anspielungen auf diese Szene. Das macht das Buch für den Metalhead interessant und schafft auch die nötige Relevanz für einen solchen Artikel.

Kreativ werden

Das ist nur ein Beispiel, das für mich und mein Buch passt. Man kann das, je nachdem, um was es im jeweiligen Buch geht, auf beliebige andere Spartenmedien adaptieren. Spielt darin etwa eine Gärtnerin die Hauptrolle, die durch wundersame Weise herausfindet, dass eine ihrer Blumen ein Heilmittel für die Demenz ihrer Oma bietet, eröffnen sich andere Optionen. Man könnte das wunderbar auf Gartenblogs und dergleichen thematisieren. Wenn sie dann noch von skrupellosen Pharmareferenten verfolgt wird, die hinter das Geheimnis ihrer Pflanzenheilkunde kommen wollen, könnte es auch was für die Apotheken Umschau sein. (Oder eben gerade nicht.)
Also, man sollte kreativ sein, sich fragen, worum geht es in meinem Buch noch? Welche anderen Interessen haben die Leser vielleicht, die eine Verbindung zum Inhalt oder den Charakteren haben? Damit eröffnen sich sicher oft Chancen, neue Leser zu erreichen. Ich wünsche viel Erfolg dabei!

Wer sich den Beitrag auf Metaller.de ansehen mag, der klicke hier. Die Verschenk-Aktion läuft über Facebook.

Fressfeind

Fressfeind: Genremix zwischen Thriller, Sci-Fi und Mystery-Crime

Ein Biest geht um in Kommissar Hausmanns beschaulichem Kleinstadtrevier. Ein Mann wird brutal ermordet und ausgeweidet. Das Mysteriöse an der Tat: Dem Opfer fehlt jegliches Körperfett. Hausmann steht vor einem Rätsel. Zugleich empfängt der Hobby-Alienjäger Henry mysteriöse Signale, die von Außerirdischen zu stammen scheinen.

Bald gibt es weitere Tote. Spuren führen zu einem hochgeheimen Labor. Treiben tatsächlich Aliens ihr Unwesen auf Erden oder hat sich der Mensch selbst einen neuen Fressfeind geschaffen, der skrupellos mordet?

Eine rasante Jagd zwischen Crime und Science-Fiction mit Mystery-Faktor und einer Portion Augenzwinkern.

E-Book: 2,99 Euro, ASIN: B07PNHNWRP (Amazon Kindle)
Taschenbuch (294 Seiten): 10,99 Euro, ISBN 978-1090481870 (Amazon)

Leseprobe von Fressfeind als PDF hier herunterladen!


E-Book-Vorschau:

Lundt@Leipzig 2019

Die Leipziger Buchmesse naht. Ich werde dieses Jahr wieder einmal zwei Tage dort weilen und mich auch mit einer Lesung beteiligen. Am 22.3. um 16:30 Uhr gebe ich einen Einblick in mein neues Buch „Himmelfahrt mit Hyperspeed“. Wer dabei sein möchte: Leseinsel Autorengemeinschafts-präsentation in Halle 5, Stand D302. Ich freue mich auf zahlreiche Zuhörer.
(Link zur Veranstaltung)
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Zwei meiner Bücher werden zudem am Stand des Selfpublisher-Verbands in Halle 5 D506 ausgestellt. Wer also lieber selber reinliest, ist dort an der richtigen Adresse. Darüber hinaus gibt es dort viele weitere tolle Bücher zu entdecken. Die Kollegen beraten auch über die Vorteile einer Mitgliedschaft im Verband.
Am Samstag habe ich mich für die Leipziger Autorenrunde angemeldet und hoffe auch regen Erfahrungsaustausch und neue Impulse fürs Schreiben und Vermarkten.
Wer ist noch auf der Buchmesse? Was habt ihr geplant? Irgendwelche Must-See-Tipps für mich?

Masse, Klasse, Kasse

Der Verleger in mir meldet sich: „Deine Verkaufszahlen könnten besser sein.“
Der Autor in mir antwortet: „Da pfeife ich drauf.“
Der Verleger sagt: „Dann gibt‘s aber kein Geld.“
Der Autor sagt: „Ich bin Künstler, das ficht mich nicht an!“

Dieser interne Dialog zeigt: Als Selfpublisher sitzt man oft zwischen den Stühlen. Man erledigt alles in Personalunion. Und nicht selten streiten sich die einzelnen Rollen. Man ist Autor und Verleger, Layout-Experte und Marketingprofi, kreativer Kopf und Buchhalter. Viele meistern diese extreme Kombination gut, aber es ist sicher nicht immer einfach. Zeit für eine pseudo-philosophische Betrachtung.

Gut gemeint, gut geweint

Beginnen wir mit dem Anstoß zu diesem Text. Der liegt im Internet – auf unzähligen Seiten von POD-Dienstleistern, Vertrieben, E-Book-Experten, Bloggern und Autoren. Alle geben gern Ratschläge, wie man mit seiner Veröffentlichung „erfolgreich“ sein kann. Oder aber sie warnen vor Fallstricken.

Es beginnt mit Fragen wie: Welche Faktoren machen ein gutes Buch aus? Wie kommt mein Buch zum Leser? Wie überzeuge ich meinen lokalen Buchhändler? Welche Fehler sollten Selfpublisher vermeiden? Und Unzähliges mehr…
Es finden sich im Netz aber auch selbstmitleidige Artikel, deren unterschwellige Botschaften eher lauten: Warum nimmt mich keiner ernst? Wieso kauft niemand mein Buch? Wieso sind alle Leser dumm? (Nur ganz leicht übertrieben dargestellt.)

Die erstgenannten Hinweise sind oft nützlich, denn man kann (gerade am Anfang) beileibe nicht alles wissen und kann nur dankbar sein für die Tipps erfahrener Selfpublisher. Aber man sollte immer kritisch hinterfragen, was einem empfohlen wird. Ergeben diese Ratschläge für mich und für das, was ich schreibe, Sinn? Sollte ich es auch so angehen wie empfohlen oder muss ich meinen eigenen (vielleicht steinigen) Weg beschreiten? Und man sollte sich als Autor und Selfpublisher ernsthaft die Frage stellen: Wie definiere ich für mich „Erfolg“?

Was ist „Erfolg“?

Unterbewusst setzen viele „Erfolg“ mit kommerzieller Verwertbarkeit und einer guten Position im Verkaufsrang gleich. Zumindest der Verleger und der Marketingexperte in einem tun das. Der Autor freut sich eher über eine E-Mail eines Lesers, der ihm Feedback gibt oder über eine ehrliche Rezension, die ihm womöglich beim weiteren Schreiben noch nützlich sein kann. Ich muss gestehen, dass es mir nicht immer leicht fällt, sofort eine Priorität zu setzen. Man ist versucht, den angeblich harten Fakten wie etwa Verkaufszahlen eine Bedeutung zuzumessen, die ihnen nicht zusteht. Zumindest nicht aus künstlerischer Sicht.

Aber genau darauf zielen viele Ratschläge ab, die man liest. Man soll vom Endergebnis her denken, vom „Produkt“. Was erwartet der Leser heute von einem Buch? Von einem Autor? Von einem professionellen Auftreten im Netz? Definieren deine Zielgruppe! Erschließe den Markt. Erarbeite eine Strategie! Dem Autor stellen sich die Nackenhaare auf.

Der Geist ist willig, das Marketing schwach

Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Bei vielen Autoren wird es ähnlich sein wie bei mir. Sie konzentrieren sich am liebsten auf das Schreiben, weil ihnen das Spaß macht. Buchhaltung und Klinkenputzen kotzen sie dagegen an. Das ist nur natürlich. Man wird normalerweise nicht Autor, weil man Marketing so supidupiknorke findet. Die eingangs erwähnte Personalunion kann dann schon mal zum Problem werden.

Etwa, wenn der kleiner Verleger in einem sich wieder meldet und darauf verweist, dass die Platzierung im Shop besser sein könnte.
Dann schreit der Autor in mir: „Weiche, Ketzer! Hinfort mit deiner profanen Unbill. Ich bin Künstler, ich erschaffe Welten und erwecke Fantasien zum Leben.“ (Zwinkersmiley einfügen).
Der kleine miesepetrige Verleger in mir sagt: „Ja, aber an den Tipps ist was dran. Du solltest mehr über die Vermarktung nachdenken und deine Bücher besser planen, damit sie dem breiten Publikum zusagen.“
In dem Moment schreit der Autor: „Fuck you, ich kündige!“
Und der Verleger sagt: „Schön, aber deine Tantiemen bleiben hier.“
Am Ende raufen sie sich doch zusammen. Weil es als Selfpublisher gar nicht anders geht.

Worauf will ich hinaus? Auf die Frage, ob es zwangsläufig Selbstverwirklichung versus Massengeschmack heißen muss. Sollte ich beim Schreiben immer mitdenken: Was erwartet der Markt? Das will ich als Autor eigentlich nicht, denn dann habe ich Schranken im Kopf und unterwerfe meine Geschichte unterbewusst oder bewusst einer Konformitätserklärung.
Der Autor protestiert: „Warum zur Hölle sollte ich das tun?“
Der Verleger sagt: „Damit ich am Ende mehr Bücher verkaufe.“
Der Autor meint: „Ich will lieber Anerkennung.“

Massenkompatibel individuell

Dem Autor geben Forderungen recht, die häufiger zu lesen sind: Sei frisch, ungewöhnlich, authentisch, schreib das Buch, das du gern lesen möchtest. Denn der Inhalt ist das Wichtigste. Du musst weg von der generischen Massenware!

Andererseits ist nicht zu leugnen, dass ein Buch, das extrem von den Konventionen abweicht, es vermutlich schwer hat, mehr als eine Handvoll Leser zu gewinnen. Und wenn ein Buch im Shop nicht gefunden wird oder sein Cover und Klappentext furchtbar sind, wird es ebenso nicht gelesen. Das will ein Autor auf keinen Fall. Denn ohne Leser lohnt sich das Autorendasein nicht einmal ideell. Und mit Anerkennung wird es auch schwer. Es kann also nur ein Kompromiss sein, wie so oft im Leben. Das muss ja nicht heißen, künftig nur noch zu schreiben, um einer wie auch immer definierten Zielgruppe gerecht zu werden. Es kann einfach nur bedeuten, ein Mindestmaß an Konvention im Hinterkopf zu haben, was die Leserschaft zu würdigen weiß.

Davon abgesehen, muss mann sich bei seinem Schaffen zu allererst auf das besinnen, was einem wichtig ist. Rankings bei großen Online-Shops sagen nicht unbedingt etwas über dich als Autor und die Qualität deines Buches aus. Wie könnten sonst Ratgeber á la „Werde reich mit fettarmer Ernährung“ 216 positive Rezensionen und das Prädikat „Bestseller“ bekommen? Man darf sich von so etwas nicht irritieren lassen.

Vertragt euch gefälligst!

Selfpublishing bietet viele Freiheiten und Vorzüge, das sollte man zu schätzen wissen. Man ist flexibel, schnell und verdient pro verkauften Buch theoretisch mehr als mit einem Verlagsvertrag (wenn es sich denn verkauft). Wichtig ist, den inneren Zwiespalt in den Griff bekommen.
Der kleiner Verleger sagt: „Eine weise Schlussfolgerung.“
Und der Autor sagt: „Ich hol mir ein Bier.“
Dann geht alles besser.

In diesem Sinne: Prost und Happy Publishing.

 

Seliger als „Nehmen“

Das neue Jahr begann in doppelter hinsicht großartig. Einerseits habe ich mehrere sehr gute Rezensionen und Feedback für meinen zuletzt erschienenen Roman „Himmelfahrt mit Hyperspeed“ erhalten. Besonders gefreut hat mich die Buchbesprechung auf dem Blog Libramorum (Fazit siehe unten).

Himmelfahrt mit Hyperspeed ist definitiv ein echtes Leckerli für jeden Leser, der sein Science Fiction auch gerne mal mit ein wenig Humor aufpeppt. Es stimmt gefühlt alles in diesem Buch. Die Mischung der Charaktere, die Ernsthaftigkeit des Ganzen und die humorvollen Einlagen, die das Buch zur richtigen Zeit auflockern. Ich hatte definitiv meinen Spaß mit diesem Buch und bin mir sicher, ihr werdet ihn auch haben.

Andererseits habe ich es dank meiner Social-Media-Abstinenz tatsächlich geschafft, den ersten Entwurf von Buch Nummer 4 fertigzustellen, bevor der „Weihnachtsurlaub“ vorbei war. Ich freue mich schon darauf, dem Roman bei der Überarbeitung den letzten Schliff zu geben und bin sehr gespannt, was die Testleser davon halten werden. Dankenswerterweise gibt es einige treue Unterstützer, die mich mir hier unter die Arme greifen.

Man kann aber nicht immer nur etwas von anderen bekommen. Und „Geben“ soll ja ohnehin seliger sein als „Nehmen“. Daher habe ich vom kommenden Freitag  (11.1.2019) an eine fünftägige Gratis-Aktion bei Amazon geplant, während der ihr das E-Book zu „Himmelfahrt mit Hyperspeed“ kostenlos herunterladen könnt. Das Taschenbuch kostet nach wie vor 9,99 (und es ist sehr schön, physisch präsent, riecht gut, fasst sich prima an, versuchen Sie’s!).

Der Link zur Gratis-Aktion: https://www.amazon.de/Himmelfahrt-mit-Hyperspeed-Erleuchtung-h%C3%B6chsten-ebook/dp/B07KDVKZQ2

Blogbeitrag auf Libramorum: https://libramorum.blogspot.com/2018/12/rezension-himmelfahrt-mit-hyperspeed.html

Leserunde auf Lovelybooks: https://www.lovelybooks.de/autor/Mikael-Lundt/Himmelfahrt-mit-Hyperspeed-1815900769-w/leserunde/1868649523/